Von mir überarbeitete Zusammenfassung aus Wikipedia

 

 

Felines Coronavirus (FCoV)

 

Das Feline Coronavirus (FCoV), umgangssprachlich "Corona" genannt, ist ein Katzen befallendes Alphacoronavirus (Coronaviridae). Ursprünglich ging man davon aus, dass zwei verschiedene Corona-Viren bei Katzen auftreten. 1987 stellte Pedersen die Hypothese auf, dass FECV

und FIPV ein Virus darstellen und sich lediglich hinsichtlich ihrer Virulenz unterscheiden.

1998 gelang seiner Arbeitsgruppe der Nachweis, dass das FIPV lediglich eine Mutation des FECV

darstellt. Ab 2000 setzte sich der Begriff Felines Coronavirus (FCoV) als Erregerbezeichnung durch.

 

Der Coronavirus ist ein Virus der milde Darminfektionen hervorruft. Am empfänglichsten sind

Kitten. Die Infektion zeigt sich in leichten Durchfällen und selten auch Erbrechen. Ansonsten ist der Coronavirus harmlos. Corona wird über den Kot ausgeschieden, aber auch über Nasensekret und Speichel.

 

Es sind ca. 90 % aller Katzen von Coronaviren betroffen/befallen. Vor allem in größeren Katzengruppen wie z. B. in Tierheimen, Zuchten, Katzenpensionen, etc.

 

  

 

 

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

 

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine durch das Feline Coronavirus ausgelöste Infektionskrankheit, die ausschließlich Katzen befällt. Der Name leitet sich von der häufigsten klinischen Manifestation, einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) ab. Allerdings kann auch lediglich das Brustfell betroffen sein, weshalb selten auch der Name Feline Infektiöse Polyserositis verwendet wird. Außerdem kann ein Krankheitsbild ohne jede Beteiligung der Serosa (Auskleidung der Körperhöhlen) auftreten. Kommt es einmal zu einer klinischen Manifestation der Erkrankung, endet diese in aller Regel tödlich.

 

Die Ursache für die FIP ist ein mutierter Coronavirus. Der Coronavirus (FCoV) kommt weltweit vor, aber nur bei etwa fünf bis zehn Prozent der seropositiven (infizierten) Katzen bricht die

FIP-Erkrankung aus. Der mutierte Virus kann nicht auf andere Tiere übertragen werden.

 

Am häufigsten befällt die Erkrankung sehr junge Tiere (ca. 6 Monate bis 2 Jahre) und alte Tiere.

 

Man nimmt heute an, dass ob und in welcher Form die Krankheit letztendlich auftritt, vom Immunstatus des Einzeltieres abhängig ist. Klinisch manifest wird eine FIP vermutlich erst bei Störungen des Immunsystems, z. B. durch Stress oder andere Erkrankungen, die zu einer stärkeren Virusvermehrung im Darm führen.

 

In der Vergangenheit wurde die Erkrankung in zwei Hauptformen („feuchte“ und „trockene Form“) untergliedert. Die Grenzen zwischen beiden Hauptformen sind jedoch fließend, nahezu jedes erkranktes Tier zeigt Komponenten beider Erscheinungsformen, von denen eine temporär dominieren kann.

 

Eine klinisch manifeste FIP beginnt mit verminderter Futteraufnahme (Anorexie), Abmagerung sowie wiederkehrendem, therapieresistentem Fieber. Die weiteren Symptome sind von der Form der Ausprägung abhängig, wobei fließende Übergänge zwischen beiden Formen auftreten können. Die Unterteilung in feuchte und trockene Form ist strenggenommen eine Beschreibung der makroskopischen Befunde. Mikroskopisch bilden beide Formen meist ein identisches Bild aus.

 

Die klassische „feuchte Form“ äußert sich in Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle (Bauchwassersucht, Ascites) und/oder Brusthöhle (Pleuraerguss). Die Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle können als Umfangsvermehrung mit Fluktuation meist klinisch diagnostiziert werden. Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle können zu schwerer Atemnot führen. Eine Punktion liefert eine gelbliche, fadenziehende, viskose Flüssigkeit. Die Tatsache, dass es sich hierbei um ein proteinreiches Exsudat handelt, welches in seiner Erscheinungsform recht typisch ist, ist ein wesentliches diagnostisches Kriterium.

 

Die „trockene Form“ äußert sich in knotigen Veränderungen, vor allem im Bauchraum. Auch das Gehirn, die Augen, die Organe der Brusthöhle oder lediglich die Haut können betroffen sein. Je nach Organlokalisation können Gelbsucht, Augenerkrankungen (Uveitis, Hornhautveränderungen, Blutungen oder Fibrinansammlungen in der vorderen Augenkammer, Retinitis), Blutarmut oder neurologische Erscheinungen (Krämpfe, Anfälle, Orientierungslosigkeit, Augenzittern, Lähmungen) auftreten.

 

Ein klinischer Anfangsverdacht ist bei einer jüngeren Katze mit Fieber gegeben, das nicht auf eine Antibiose anspricht.

 

Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen („feuchte Form“) sowie ein vermehrter Gehalt an Globulinen im Blut (Hyperglobulinämie) sind bereits deutliche Indizien. Bestimmte Veränderungen des Blutbildes (mittlere bis schwere Anämie, Neutrophilie und Leukopenie) sind weitere Verdachtsmomente.

 

Folgende weiterführende diagnostische Testmethoden sind möglich:

  • Rivalta-Probe: Durch eine Punktion wird Flüssigkeit aus einer betroffenen Körperhöhle entnommen. Ein negatives Testergebnis schließt eine FIP fast mit Sicherheit aus (98 %), während ein positiver Test sie zwar wahrscheinlich macht, nicht aber beweist. Die Sensitivität beträgt nach neueren Untersuchungen nur 52 Prozent. Eine positive Rivaltaprobe kann auch bei eitriger Serositis und bei durch Tumoren bedingten Ergüssen auftreten.
  • Antikörpernachweis im Punktat: Der Nachweis von Antikörpern in den Punktaten mittels Antikörperfärbung hat eine Sensitivität und Spezifität von etwa 85 %.
  • Antigennachweis in Makrophagen: Bei der feuchten Form kann aus dem Zentrifugat des Punktats ein Ausstrich angefertigt und mit einem Anti-Coronavirus-Konjugat versetzt werden. Die Sensitivität dieses Nachweisverfahrens wird je nach Studie mit 68–95 % angegeben.
  • Albumin-Globulin-Quotient: Die Bestimmung des Quotienten aus Albumin- und Globulin-Konzentration im Blut kann ebenfalls einen Hinweis auf die Erkrankung geben.
  • Antikörpernachweis im Blut: Ein positiver indirekter Antikörpernachweis im Blut ist nicht eindeutig. Er sagt nur aus, dass die Katze mit dem Coronavirus Kontakt hatte, auch wenn es sich nur um die harmlose Variante handelte.
  • Antigen-Antikörper-Komplex-Nachweis im Blut: Der Nachweis von Antigen-Antikörper-Komplexen mittels ELISA hat nur eine Sensitivität von etwa 50 Prozent, die Spezifität liegt bei 91 Prozent.
  • FCoV-RT-PCR: Über ein RT-PCR-Verfahren lässt sich eine Virämie nachweisen. Die Sensitivität liegt bei Untersuchung von Blut bei etwa 53 Prozent, die Spezifität bei 87,5 Prozent. Dieser Nachweis von Virus-RNA ermöglicht keine Unterscheidung zwischen harmlosen und mutierten Coronaviren. Bei der RT-PCR aus Ergussflüssigkeit sind Sensitivität und Spezifität dagegen hoch (> 90 %). Der Nachweis im Kot dient nur der Erkennung von Coronavirus-Auscheidern, für die  Diagnose der Erkrankung ist er ungeeignet.

Eine Kombination verschiedener Verfahren erhöht die diagnostische Aussagekraft. Während ein Antigennachweis im Erguss als beweisend gilt, ist die „trockene Form“ nur schwierig nachzuweisen.

 

Bislang gilt nur der pathohistologische Nachweis (Obduktion des toten Tieres) als aussagekräftig für das Vorhandensein der FIP.

 

Eine klinisch manifeste FIP führt unweigerlich binnen weniger Wochen zum Tod, da es noch keine Behandlungsmöglichkeit gibt.